Die Entrückung steht im Zusammenhang mit den Ereignissen,
die im letzten Buch der Bibel beschrieben werden. Paulus schreibt ausführlich davon. Und ganz aktuell, im Jahr 2020 gibt es immer mehr YouTube Videos von Leuten die sagen, das ist mein erstes Video, ich möchte von meinem Entrückungs-Traum (rapture dream) berichten. Die Anzahl dieser Visionen nimmt also rapide zu, was sehr spannend ist.
Leute, die im biblischen Sprachgebrauch nicht
so bewandert sind, denken jetzt vielleicht, was soll das, ist sie jetzt
verr-rückt, oder ent-rückt, abgehoben? Nein nein, ich hoffe zwar stark bzw. bin
fast sicher, dass ich irgendwann entrückt werde, aber bis dahin bin ich noch auf
dem Boden (mehr oder weniger). ;-)
Gleichzeitig möchte ich ein paar scheinbare
Widersprüche auflösen. Es gibt viele Christen, die die Bibel zwar ernst nehmen,
aber nicht an die Entrückung glauben, da das mit dem, was Jesus seinen Jüngern
sagt, verwechselt werden kann (das sogenannte sichtbare oder 2. Kommen Jesu auf
die Erde), siehe Matthäus Kap. 24. Und dann tauchen natürlich Widersprüche auf,
was die Reihenfolge der Dinge angeht.
Also kurz gefasst: Die Bibel lehrt, dass Jesus
sichtbar wiederkommt, und zwar dort, wo er in den Himmel hinaufgestiegen ist,
am Ölberg in Israel. Er wird dann die Verheißungen des Alten Testamentes
erfüllen und ein Friedensreich auf der Erde aufrichten, wie Gott an vielen
Stellen seinem Volk (Israel) verheißen hat. Die Entrückung der Gemeinde ist
davon unabhängig und findet vermutlich vorher statt.
Hier kurz ein Überblick über wichtige
Ereignisse (in der für mich wahrscheinlichsten Reihenfolge)
1.
Die
Entrückung der Gemeinde
2. Das
Auftreten des „Antichristen“ mit einem globalen Zahlungssystem (sehr
interessant siehe Offenbarung
13)
3.
Die
7 Jahre „Trübsal“ für Israel und Umweltkatastrophen auf der Erde
5.
1000-Jährigen
Friedenszeit auf der Erde mit Zentrum in Jerusalem
6.
Der
letzte Kampf/Krieg „Harmagedon“
7.
Auferstehung
der Toten, das Gericht vor dem großen weißen Thron
8.
Ein
neuer Himmel und eine neue Erde
Was ist die Entrückung?
Paulus ist derjenige, der dieses Thema der Gemeinde nahebringen
durfte. Er hatte ja als Gemeindegründer für die Gemeinden in Griechenland,
Italien und anderen Länder einen sehr wichtigen Auftrag.
Er schreibt darüber, dass er sich danach sehnt, statt körperlich
zu sterben lieber verwandelt zu werden. Er gebraucht dazu das Bild vom
„überkleidet“ werden, wie wenn ein Gewand über ein altes Gewand geworfen wird,
statt den schmerzlichen Prozess, das alte Gewand erstmal abzulegen.
2. Korintherbrief Kap. 5, ab Vers 1
„Wir wissen ja: Wenn unser irdisches Zelt abgebrochen wird,
haben wir eine Wohnung von Gott, ein nicht von Menschenhand gebautes ewiges
Haus in den Himmeln. Deshalb ächzen wir und sehnen uns danach, mit dieser
himmlischen Behausung umkleidet zu werden. So bekleidet werden wir nicht nackt
dastehen, wenn wir den irdischen Körper ablegen müssen. Solange wir
nämlich in diesem Zelt leben, ächzen wir und sind beschwert, weil wir nicht
erst entkleidet, sondern gleich überkleidet werden möchten, damit das
Sterbliche vom Leben verschlungen wird. Die Voraussetzungen dafür haben wir
von Gott, der uns als Anzahlung schon seinen Geist gegeben hat.“
Er wurde von der Gemeinde in Korinth über die
Auferstehung der Toten befragt und vergleicht diese mit verschiedenen Bildern,
z. B. Mond und Sterne oder das Bild vom Weizenkorn. (1.
Kor. 15). Dabei verrät er ein
Geheimnis, also was bisher nicht bekannt war: Dass nicht alle Menschen sterben
werden, sondern zu einem bestimmten (unbekannten) Zeitpunkt viele gleichzeitig
direkt vom Leben aus mit in einen himmlischen Körper verwandelt (also
überkleidet) werden:
1.Korintherbrief Kap. 15, ab Vers 50
„Ich versichere euch, liebe Geschwister:
Menschen aus Fleisch und Blut können keinen Anteil am Reich Gottes erhalten;
ein vergänglicher Körper kann nicht unsterblich werden. Hört zu! Ich sage euch
jetzt ein Geheimnis: Wir werden nicht alle sterben, wir werden
aber alle verwandelt werden - blitzartig, in einem Augenblick, beim Ton der
letzten Posaune. Denn die Posaune wird ertönen, und die Toten werden
auferweckt - unvergänglich! Und wir, wir werden verwandelt. Denn dieser
verwesliche Körper hier muss Unverweslichkeit anziehen, dieses Sterbliche
Unsterblichkeit. Wenn das geschieht, wenn das Vergängliche Unvergänglichkeit
und das Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, dann werden sich die Schriftworte
der Propheten erfüllen: "Der Tod ist verschlungen vom Sieg."
"Tod, wo ist denn dein Sieg? Tod, wo bleibt dein Stachel?"
Das bedeutet: Irgendwann wird die Gemeinde in
ihrer Gesamtheit in einem Augenblick von der Erde verschwinden, gleichzeitig
mit den schon gestorbenen Gläubigen, die auferstehen.
Auch an die Gemeinde in Thessaloniki schreibt er zu dem Thema,
hier ist es anschaulich dargestellt:
1.
Thessalonicher
4, 13
„Nun zur Frage nach den Gläubigen, die schon gestorben sind.
Wir wollten euch darüber nicht im Unklaren lassen, liebe Geschwister, denn ihr
müsst nicht traurig sein wie die Menschen, die keine Hoffnung haben. Wenn wir
nämlich glauben, dass Jesus gestorben und wieder auferstanden ist, dann können
wir auch darauf vertrauen, dass Gott die, die im Glauben an Jesus gestorben
sind, ebenso auferwecken wird. Denn mit einem Ausspruch des Herrn kann ich euch
versichern, dass sie uns gegenüber - soweit wir bei der Wiederkunft des Herrn
noch am Leben sind - nicht benachteiligt sein werden. Denn der Herr selbst
wird vom Himmel herabkommen. Ein Kommando wird gerufen und die Stimme eines
Engelfürsten und der Schall der Posaune Gottes werden zu hören sein. Dann
werden zuerst die Menschen auferstehen, die im Glauben an Christus gestorben
sind. Danach werden wir, die noch am Leben sind, mit ihnen zusammen in Wolken
fortgerissen werden zur Begegnung mit dem Herrn in der Luft. Und dann werden
wir für immer bei ihm sein. Damit sollt ihr euch gegenseitig trösten.“
Es gibt weitere (indirekte) Hinweise auf die
Entrückung:
2. Thessalonicher 2 „Und was es noch
aufhält, wisset ihr, dass er offenbart werde zu seiner Zeit. Denn es regt sich
bereits das Geheimnis der Bosheit, nur dass, der es jetzt aufhält, muss
hinweggetan werden *); und alsdann wird der Boshafte offenbart werden,
welchen der HERR umbringen wird mit dem Geist seines Mundes und durch die
Erscheinung seiner Zukunft ihm ein Ende machen…“
*) Der Boshafte ist der Antichrist, den ich
unter Punkt 2 oben erwähnt habe und „der es jetzt aufhält“ ist vermutlich der Leib Christi (die Gemeinde).
Ich gebe zu, der Text in 2. Thess. 2 hat mich immer etwas verunsichert. Ich las ihn erst so, dass es Vorbedingungen gäbe für die Entrückung. Aber genau das Gegenteil ist der Fall, es gibt keine Vorbedingungen. Der "Tag des Herrn" der am Anfang des Kapitels erwähnt wird, ist nicht die Entrückung, sondern damit ist in der Bibel das Gericht (die große Trübsal) gemeint. Dann beschreibt Paulus die Reihenfolge - der es aufhält muss weg (die Gemeinde), dann wird der Antichrist offenbar und es kommt der "Tag des Herrn".
Ich gebe zu, der Text in 2. Thess. 2 hat mich immer etwas verunsichert. Ich las ihn erst so, dass es Vorbedingungen gäbe für die Entrückung. Aber genau das Gegenteil ist der Fall, es gibt keine Vorbedingungen. Der "Tag des Herrn" der am Anfang des Kapitels erwähnt wird, ist nicht die Entrückung, sondern damit ist in der Bibel das Gericht (die große Trübsal) gemeint. Dann beschreibt Paulus die Reihenfolge - der es aufhält muss weg (die Gemeinde), dann wird der Antichrist offenbar und es kommt der "Tag des Herrn".
Die Offenbarung ist klar strukturiert. Die Sendschreiben in Kapitel 2 und 3 stellen die Gemeindezeit dar. Und dann passiert etwas symbolisches:
Offenbarung 4, 1-4
Offenbarung 4, 1-4
„Danach blickte ich auf und sah im Himmel eine
offene Tür. Die gleiche Stimme, die schon vorher mit mir gesprochen hatte, und
die wie eine Fanfare klang, sagte: "Komm hier herauf! Ich werde dir
zeigen, was nach diesen Dingen geschehen muss." Im gleichen Augenblick
wurde ich vom Geist ergriffen. Ich sah einen Thron im Himmel stehen, und auf
dem Thron saß jemand. Seine Gestalt funkelte wie ein Diamant und glühte wie ein
roter Karneol. Über dem Thron leuchtete ein Regenbogen wie ein grüner Smaragd.
Um den Thron herum standen im Kreis 24 andere Throne. Darauf saßen 24
Älteste, die in weiße Gewänder gehüllt waren und goldene Siegeskränze trugen.“
Johannes wird in der Vision nach oben gerufen
und befindet sich im Geiste im Himmel, und sieht nun den Rest "von oben". Er bekommt gezeigt, was "nach diesen Dingen" geschehen muss. Welche Dinge? Die in den Kapiteln davor beschrieben wurden - die Sendschreiben (Gemeindezeit). Damit wird also vermutlich auf die Entrückung angespielt und die Gemeindezeit ist zu Ende. Natürlich ist der Heilige Geist weiterhin auf der Erde. Es gibt die 144.000 Versiegelten aus Israel und eine große Schar, die niemand zählen kann, das sind die, die sich in der Trübsal bekehren (Offb. 7).
Ich finde, das Thema „Entrückung“ ist so wichtig und aktuell wie nie zuvor. Die wichtigste Frage ist sicherlich, wie wird man eigentlich Teil dieser
„Gemeinde“ die entrückt wird?
Dazu mehr im nächsten Artikel über "Wiedergeburt".
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